
Tiere um den Hof
Tiere gehören zu einem Hof
Da unseren Hof viel Natur umgibt und wir unsere Flächen seit mehr als 25 Jahren nicht mit Gift malträtieren, sondern durch Renaturierung Biotope schaffen, können wir immer mehr Tiere entdecken, die sich hier heimisch werden. In meiner Übersicht untergliedere ich die großen Wildtiere, die kleineren Säuger, die Vögel, Amphibien und Schmetterlinge. Vorher gibt es noch einen Blick auf die Weidetiere, die sich um den Hof bewegen und die Katzen, die bei uns wohnen.
Katzen
Wir waren schon immer mit Tieren eng verbunden. Ich bin mit Hunden aufgewachsen. Als meine Frau und ich auf den Hof zogen brachten wir eine Katze mit. Auf dem Hof gab es aber auch schon eine Mutterkatze mit drei Kindern und die Mädels bekamen bald Junge. Zudem wanderten weitere Mutterkatzen zu und brachten ihre Jungen ob des guten Futters bei uns hier auf die Welt. Plötzlich hatten wir 14 Katzen, die zu uns eingezogen sind.



Die paar Bilder mögen genügen, denn die Erfahrungen mit unseren Katzen habe ich an anderer Stelle ausführlich dokumentiert. Darüber habe ich ein Buch geschrieben. Folgende Website gibt entsprechende Hinweise auf unser Zusammenleben mit den vielen Katzen und das Buch: Katzen Und Wir | Katzenmeute.info
Weidetiere
Wir selbst haben außer Katzen keine Tiere. Allerdings darf unsere Nachbarin, die einen Bauernhof betreibt, ihre Tiere auf unseren Weiden grasen lassen.
Vor unserem Hof grasten viele Jahre Anka und Ulli, ein Pferd und ein Pony, die sehr eng miteinander verbunden waren.


Die Kuhherde der Nachbarin hatten wir mal nah am Hof und konnten uns vor Mücken nicht mehr retten. Jetzt grast sie auf der Nachbarwiese und weit vom Hof entfernt im Tal.



Den Stier will ich hier mal besonders hervorheben. Wir wunderten uns, weshalb die schwere Betonplatte auf unserem Brunnen, die von keinem Menschen allein abgehoben werden kann, ständig neben dem Brunnen lag. Das war er. Wir mussten den Brunnen einzäunen.


Viel friedlicher sind die 11 und manchmal mehr Schafe der Nachbarin, die überall auf unseren großen Flächen um den Hof weiden dürfen. Sie bekommen auch mal Grünzeug aus der Küche und Früchte von den Bäumen ab. Und deshalb laufen sie auch gerne auf einen zu und mit einem mit.



Obwohl auch er nicht zu unserem Hof gehört, sondern zu den Nachbarn gegenüber, möchte ich ihn erwähnen. Man hört ihn beständig rufen, was uns nicht stört, aber ich als Zeichen deute, dass er gerne Kontakt zu Artgenossen oder zumindest anderen Lebewesen haben möchte. Ich glaube, dass er sich einsam fühlt.

Große Wildtiere
Im Winter sehen wir Tiere aus dem Wald oft direkt vor unseren Fenstern. Rehe holen sich die gut konservierten Äpfel aus dem Schnee. Und sie werden dabei auch interessiert beobachtet.



Es entstehen im Winter sehr schöne Bilder wie z.B. von dem Rehpärchen, das eng verbunden erste Knospen von einem Baum abknabbert. Oder das Bild von einem Rehbock, der neben einer Amsel mit Blick in die Kamera seine Notdurft verrichtet.


Vielleicht war diese Rehkuh trächtig oder krank. Sie lag über einen Tag ganz nah am Hof. Ich durfte nah an sie heran. Danach war sie wieder verschwunden.
Füchse sind nicht nur nachts unterwegs. Sie laufen auch schon mal am Tag vor dem Fenster vorbei. Richtig scheu sind sie dabei nicht. Sie kennen uns. Einer hat mich mal lange aus ca. 30 Meter Entfernung bei der Gartenarbeit beobachtet. In jedem Fall holen sie sich gerne Nahrung aus dem Bioabfall.


Auch Wildschweine kommen sehr nahe an den Hof. Ich habe kein Bild von Wildschweinen fotografieren können, allerdings viele Dokumente von Flächen, die sie umgegraben haben. Gesehen habe ich in 25 Jahren mal zwei Bachen mit ihren Frischlingen im Wald und einmal einen Eber am Hang.


Kleinere Säugetiere
Eichhörnchen
Eichhörnchen lassen sich gut dokumentieren. Sie klettern vor allem im Herbst auf unserem Nussbaum, aber sie kommen auch im Sommer sehr nah an uns heran.




Allerdings klettern sie auch in den ersten Stock des Haupthauses. Ich habe erlebt, wie unser Kater Bela fast aus dem Fenster gefallen wäre, weil er da ein Eichhörnchen entdeckte.

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Igel
Auch Igel umkreisen das Haus. Sie kommen auch schon mal ins Haus, was dann bei den Katzen schon etwas Befremden auslöst. Aber sie kennen sich offensichtlich und nehmen ansonsten wenig Notiz voneinander. Selten hat man das Glück einen Igel mit einer Maus als Mahlzeit aufzunehmen.




Marder
Von Mäusen, die von unseren Katzen mit in die Wohnung gebracht werden, soll hier nicht die Rede sein. Auch nicht von Spitzmäusen, die ich selbst einfangen und nach draußen tragen muss, weil die Katzenfutter mögen und keine Angst vor den Katzen zu haben brauchen. Ich konzentriere mich hier auf die etwas weniger bekannten Nager, die bei Besuchern manchmal erheblichen Schaden am Auto anrichten. Unsere ihnen schon bekannten Fahrzeuge lassen sie ja in Ruhe. Leider ist es schwer, von ihnen gute Fotos zu bekommen, weil sie sich am Tag nicht beobachten lassen. Ich dokumentiere hier Bilder von Mardern, die von der Nachtbildkamera eingefangen wurden.
Waschbären
Waschbären dagegen zeigen sich auch am Tage. Sie holen sich Essen aus dem Bioabfall und Vogelfutter auf dem Baum, aber sie kommen auch ins Haus und tragen ganze Beutel von Vogelfutter davon. Nichts ist vor ihnen sicher.
Naiv, wie ich war, freute ich mich vor vielen Jahren über die niedlichen Gesellen. Den ersten bewussten Kontakt hatte ich mit ihnen als ein Waschbärjunges aus seinem Kinderquartier in unserem Pferdestall gefallen war. Ich hörte ein Plumpsen und sah danach ein kleines Wesen, wie es an der Dachrinnen wieder nach oben kletterte. Erst da sah ich dann im ungenutzten und unrenovierten Pferdestall nach und sah drei kleine Waschbären auf einem Balken sitzen.
Um meine Katzen machte ich mir damals noch keine Sorgen, denn Waschbären und Katzen ignorieren sich, wie das Bild dokumentiert. Nach dem abgebissenen Ohr von meiner Jule, das eindeutig auf einen Biss eines kleinen Waschbären hinweist, denke ich heute anders.
Ich komme auf die Waschbären ganz am Schluss dieser Rubrik noch zurück.

Vögel
Unseren Hof überfliegen Vögel wie den Roten Milan, der Graureiher oder der Sperber, die nur selten auf dem Hof zu sehen sind. Auf dem ersten Bild sieht man Wildenten bei der Balz direkt über unserem Hof.




Ein Glücksfall ist das Bild von drei Enten im Formationsflug über unseren großen Teich. Da wir zwei Teiche haben, landen sie dort oft und manchmal brüten sie sogar darauf.

Die folgenden harmonischen Bilder zeigen Entenpärchen, die sich hier finden. Aber manchmal sind auch zu viele Erpel für eine Entendame auf dem Teich. Dann gibt es schon mal Streit unter den Erpeln, wie das dritte Bild zeigt.



Wenn alles gut geht, dann akzeptiert die Henne das Nest, das ich vorbereitet habe oder sucht sich ein eigenes zusammen. Und wenn weiter alles gut geht, dass schwimmt sie bald mit ihren Küken auf dem Teich.



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Das können drei Küken sein, aber auch mehr. Wir hatten 2007 eine Mutter mit neun Jungen. Von einem Tag auf den anderen fehlte die Mutter, aber die Kleinen kamen jeden Abend auf den Teich und übernachteten auf einer unserer Kunstfiguren. Allerdings wurden sie von Tag zu Tag weniger. Keine Ahnung, wer sie dezimierte: der Fuchs oder auch schon Waschbären?


Wenn wir von Enten sprechen, dann meinen wir selbstverständlich in unseren Gefilden Stockenten. Eines Tages musste ich aber entdecken, dass da eine Ente auf dem Teich war, die anders aussah. Ich fand heraus, dass es eine Reiherente war.

Wir können es noch so gut meinen und gute Bedingungen zu schaffen versuchen, eine Garantie für gelingende Aufzuchten und Kindheiten ist das nicht. Die Natur ist komplex und auch an einigen Stellen gestört. Wir können nur beobachten und weiter zu unterstützen versuchen.
Wir renaturieren unser Land und es entstehen dadurch neue Biotope. Wir füttern Vögel ganzjährig. Deshalb hat nicht nur die Menge der Vögel, die wir sehen, bei uns zugenommen, sondern wir sehen und hören Arten, die zuvor nicht bei uns waren.
Zunächst suche ich alle Vögel zu dokumentieren, die sich um uns herum aufhalten. Und deshalb zeige ich jetzt nur Bilder, die ich aus dem Schlafzimmerfenster unseres Wohnhauses aufgenommen habe.
Dabei sehen wir ein ganz selten zu beobachtendes Geschehen: Ein Sperber hat sich einen Sperling direkt vor unseren Augen gegriffen.
Nachfolgend will ich lieber friedvolle Bilder von der Vielfalt der Vögel zeigen, die sich hier einfinden.

Meine Lieblinge bei den großen Vögeln sind der Eichelhäher, der Kernbeißer, der Buntspecht...



... der Star, der Grünspecht, aber insbesondere die Amsel. (Von einer Kontaktaufnahme der besonderen Art durch Amseleltern wird an anderer Stelle berichtet.)



Aber eigentlich mag ich sie alle! Die unscheinbaren Arten, die täglich zu Hauf auffliegen, wenn man sich der Terrasse nähert, wie die Meisen, Blaumeisen, Sperlinge und Kleiber...



...und die auf unsere Terrasse seltener kommenden wie die Ringeltauben und Elstern...



...und dann auch wieder die besonders schönen wie das Rotkehlchen, das sich sonst mehr im Innenhof aufhält und die kleinen Schwanzmeisen...




...die Goldammer, der Grünfink und der als stark gefährdet eingestufte Grauspecht.



Die Differenz zwischen den gesehenen Exemplaren und den fotografierten ist auch nach den vielen Jahren groß. Und dann kommt hinzu, dass meine Vogel-App noch viel mehr Stimmen als gesichert zuordnet. Auch wenn ich weiß, dass sie hier sind, bekomme ich sie nicht einfach vor die Kamera.
So weiß ich gesichert, dass sich der Buchfink, die Mönchsgrasmücke, das Sommergoldhähnchen, der Zilpzap, der Gimpel, der Zaunkönig, der Wald- und der Gartenbaumläufer und viele andere hier aufhalten, aber ich habe halt noch kein Bild von ihnen aufnehmen können. Ich bleibe dran.
Mit der Anlage des großen Teichs kommen auch große Wasservögel. Als Erstes entdeckte ich am Teich den Graureiher, der sich offensichtlich an den Gründlingen und Moderlieschen bedient. Er ist immer mal wieder anzutreffen.



Erst dachte ich, dass es ein Albino sei, als ich einen "Graureiher" an einem Tag im März in schneeweiß bei uns am Teich sah. Nach entsprechender Recherche stellte ich fest, dass da ein Silberreiher bei uns gelandet war. Diese Art zieht im Frühjahr von Süden nach Norden und muss natürlich zur Essensaufnahme Zwischenstationen einlegen.
Durch eine Vogel-App kann ich Vogelstimmen identifizieren. Dadurch weiß ich, dass auch schon so schöne Exemplare wie der Pirol und Eisvogel hier waren. Ich habe sie auch schon kurz gesehen, aber leider nicht fotografieren können.

Ich bin nun sehr gespannt, ob ich einen dieser besonderen Vögel mal fotografieren kann.
Nach Brutstellen suchen wir nicht. Wir wollen die Vögel nicht stören. Aber manchmal entdeckt man sie halt ohne es zu wollen. Und manchmal nisten sie ja auch innerhalb der Gemäuer. In den Stallungen, wo sie ein und ausfliegen können, ist das prima. Aber als wir im Sommer alle Türen über eine lange Zeit offen ließen, hat ein Rotkehlchen versucht in unsere Wohnung zu bauen (viertes Bild). Ich habe das Nest an einen besseren Ort verfrachtet, denn wir mussten irgendwann mal zusperren und dann wäre die Kinderversorgung fehlgeschlagen.




Manche Orte in unseren weitverzweigten Stallungen bleiben auch lange Zeit unbeobachtet. Und da nistet sich dann auch mal ein ganz fremder Gast ein. So haben wir festgestellt, dass ein Waldkauz sein Quartier in unserer Scheune bezogen hatte. Bauarbeiten haben ihn dann vertrieben. Ich hatte das Glück, dass er nicht gleich in den Wald gewandert ist, sondern nur in einen Baum und so konnte ich - müde, wie er war - fotografieren.


Seit die Vogelpopulation zunimmt gibt einige sehr spannende Erlebnisse, die sich mit ihren Besuchen verbinden.
Eine Hundertschaft Stare fällt regelmäßig jedes Jahr über unseren früh Früchte tragenden, vielleicht mehr als 100-jährigen Kirschbaum her und sie frisst ihn an einem Tag leer, danach manchmal auch noch die Futterstellen am Haus. Ein unglaubliches Schauspiel!
In meinem Arbeitszimmer hörte ich schon vor Jahren ein Klopfen an der Fassade bis ich entdeckte, dass der Buntspecht die Holzverkleidung durchpickt, das Dämmmaterial dahinter zum Teil hinauswirft und sich da offensichtlich ein Nest baut. Zwischenzeitlich sind es aber schon drei solche Einbauten. Und beim letzten Klopfen im Jahr 2024 entdeckte ich, dass jetzt auch der Grünspecht dabei war, es dem Buntspecht gleichzutun.
Jedoch ein viel gravierenderes Erlebnis verbindet uns mit unseren Amseln. Sie kreisten an einem Frühlingstag über uns laut schreiend und es wurde zunehmend klar, dass sie uns auf etwas aufmerksam machen wollten. Wir gingen also mit und sie zeigten uns, dass eines ihrer Jungen aus dem Nest gefallen war. Sie holten uns um Hilfe! Wir setzen das Junge ohne es direkt zu berühren in einen ausgepolsterten Behälter und hängten ihn in einen Baum. Sie nahmen sofort Kontakt zu ihm auf, aber es war nicht mehr zu retten.



Um nicht so bitter mit einer misslungenen Rettungsaktion zu schließen, zeige ich gelungene Rettungsaktionen von kleiner Schwalben und einem Spatzen, der bei uns auf dem Esstisch gelandet ist.

Für mich stecken in diesen Erfahrungen extrem positive Aspekte. Ist es nicht erfreulich, dass so fremde Wesen wie Vögel Kontakt zu uns aufnehmen, uns als Lebewesen, mit denen man kommunizieren kann, erkennen? Für mich ist das ein zusätzlicher Hinweis, noch viel sorgsamer mit der Natur und den Tieren umzugehen.
Reptilien und Amphibien
Durch den bereits vorgestellten Steinbruch und die diversen Biotope dort und später auch bei uns sowie den von uns geschaffenen Teich siedelten sich bei uns Reptilien und Amphibien an.
Eidechsen
Eidechsen nahmen wir erst wahr, weil unsere Katzen im Frühjahr welche anschleppten. Das war für sie keine Fressbeute und sie töteten sie auch nicht, aber sie waren stolz, sie gefangen zu haben und mussten sie uns und den anderen Katzen zeigen.


Interessant ist, dass sich dies kleinen Wesen (hier Smaragdeidechsen) wie kleine Drachen verhalten, sich dem Feind entgegenstellen und ihn anzüngeln.

Interessant ist ebenfalls, dass uns jetzt auch noch Waldeidechsen in unseren Räumen besuchten.
Kröten, Frösche, Molche, Schlangen
Wie schon erwähnt, haben wir dem bestehenden alten Teich auch noch einen größeren hinzugefügt. Mit ihm nahmen auch die Wesen zu, die Wasser für ihren Lebensraum benötigen. Im Teich setzten wir Moderlieschen und Gründler ein. Die Moderlieschen kann ich nicht dokumentieren, aber man merkt sie, wenn man die Beine in den Teich hält. Sie knabbern daran. Und sie fressen die Stechmückenlarven. Die Gründler sahen wir nur in der Ausnahmesituation, dass ein Graureiher sich mal einen Vorrat herausgeholt hatte.
Viele weitere Lebewesen wanderten von selbst zu. Die folgenden Bilder zeigen Laich im Wasser und wir sehen viele kleine grüne Teichfrösche und einen Molch.
Schon etwas erschrocken waren wir dann aber über eine Schlange von über einem Meter und ganz schön dick, die uns im Pool besuchte. Das war eine weibliche Ringelnatter. Und die Bilder zeigen ein männliches Exemplar, wie es sich auf den Seerosen sonnt.









Insekten
Libellen
Auch viele Insekten zieht es an den Teich. Insbesondere fallen die großen Libellen (wie die 10 bis 15 Zentimeter große Mosaikjungfer) auf, die wie eine Wasserschutzpolizei über dem Teich kreist. Daneben gibt es viele kleinere Libellen, von denen ich ohnehin nur die größten und mit den hervorstechenden Farben in blau und rot wahrgenommen habe. Ein paar wenige konnte ich fotografieren. Da bleibt noch Platz frei für welche, die ich noch nicht festhalten konnte.






Schmetterlinge und was sonst noch fliegt
Es gibt weitere Wesen, die überall flattern, allerdings schlecht mit der Kamera festzuhalten sind. Ich zeige hier ein paar der bekannten Schmetterlinge. Im Laufe der Jahre kommen aber auch welche dazu, die für uns neu waren und sogar in unseren Gefilden selten sind.









Russischer Bär oder Spanische Flagge

Der nächste könnte das Große oder das Kleine Ochsenauge sein oder der Braune Waldvogel. Und dann habe ich vermutlich das Blutströpfchen im Bild festhalten können. Das alles mit Vorbehalt...


Ein schöner Falter oder Schmetterling ist immer nur die eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite gibt es immer noch die Raupe. Hiersehen wir den schönen Zünsler, allerdings frisst seine Raupe alle Buchsbäume kahl. Unter der Rubrik Natur sehen wir seine verheerende Auswirkungen.
Bienen, Wespen und Hummeln setze ich gerne auf Blüten in Szene. Da mein Opa Imker war, sind mir Honigbienen sehr vertraut. Ich habe sie gerne auf mir krabbeln lassen. Auch Hummeln mag ich sehr. Allerdings kenne ich mich bei all den wilden Arten nicht aus. Ich bewundere die Gebilde, die wilde Bienen und Wespen bauen. Und ein Beispiel eines Wespennestes möchte ich hier auch dokumentieren.



Käfer
Käfer nimmt man logischerweise weniger wahr als bunte Wesen, die auf Augenhöhe fliegen. Man beachtet sie oft erst dann, wenn sie in der Wohnung auftauchen. Ich habe mein Augenmerk nie darauf ausgerichtet, dennoch konnte ich ein paar interessante Aufnahmen machen. Ich musste danach immer erst recherchieren und glücklicherweise konnten Freunde weiterhelfen.


Den besonders geschützten Lederlaufkäfer, der sich i.d.R. am Waldboden aufhält, um Insekten, Schnecken und Würmer zu jagen, treffe ich regelmäßig im Winter in unserem Keller. Und da ist nicht nur ein einzelner, da hält sich eine ganze Sippe auf und offensichtlich sind sie auch gemeinsam unterwegs.


Nicht geschützt, dafür auffallend schön ist der Rosenkäfer, der sich auch manchmal ins Haus verirrt.

Nachdem ich den schwarzen Kerl wegen seiner sonderbaren Form fotografiert habe, erfahre ich jetzt, dass es sich um den Ölkäfer handelt. Das klingt ja zunächst harmlos, allerdings produziert der Käfer das Gift Cantharidin und zwar in einer Menge das in 0,05 mg pro kg Körpergewicht für einen erwachsenen Menschen tödlich sein kann. Man sollte ihn möglichst nicht berühren.
Spinnen
Wir leben auf dem Land. Alle Räume sind voll von Spinnen und ihren Geweben. Das ist eher lästig. Wenn man diese besonderen Gewebe und ihre Produzentinnen mal genauer betrachtet, sind es faszinierende Wesen. Ich zeige mal ein paar Nachtaufnahmen.



Und dann gibt es auch noch besondere Exemplare. Dazu gehört die Kreuzspinne, um die sich besondere Mythen ranken. Auch so ein Exemplar konnte ich mal fotografieren.
Und wieder lerne ich dazu: Spinnen gehören nicht zu den Insekten. Sie gehören einer eigen Art an und sind eher mit den Milben und Skorpionen verwandt.

Schnecken
Wir haben die Spanische Nacktschnecke als unsere schlimmsten Bedrohungen für unseren Bauerngarten erlebt, denn alles, was wir ernten wollten, wurde weggefressen. Ich habe dann den Bauerengarten den Schnecken überlassen. Wenn wir etwas ernten wollen, müssen wir das in Hochbeeten oder Kübeln vor ihr schützen.

Aber Schnecke ist nicht gleich Schnecke. Die kleinen einheimischen sind mir vor dem Überfall auf den Bauerngarten kaum aufgefallen. Und die große gefleckte kam mir besonders gefährlich vor.


Jetzt sind Tigerschnecken meine Favoriten. Sie sind effektive Jäger. Sie können andere Schnecken überwältigen, die gleichgroß sind, sie fressen die Eiablage und die Jungtiere anderer Schneckenarten und zudem sind sie wichtige Zersetzer von toter organischer Substanz indem sie Kompost in gute Erde umwandeln. Auf manchen Websites werden sie als Wunderwaffe gegen Schneckenplagen gepriesen. Allerdings hingt ihre Vermehrungsgeschwindigkeit hinter der von uns als Schädlingen empfundenen her. Erst nach dieser genaueren Beschäftigung mit ihnen schütze ich jetzt Biotope, in denen sich Tigerschnecken gerne aufhalten könnten.
Rückschritte und Anpassungen
Waschbären stören die Biotope
Nachdem bisher nur Erfolgsgeschichten erzählt wurden, wie die Biotope sich vergrößern und die Pflanzen- und Tierwelt sich ausbreitet, gab es erste Einschränkungen bei den Pflanzen. Die Schnecken nahmen überhand, aber insbesondere der Zünsler ruinierte große Anlagen und musste bekämpft werden. Wir haben reihenweise Bepflanzungen ausreißen lassen. Nur wenige Büsche überlebten und es ist nicht sicher, wie lange.
Obwohl mich schon viele Natur- und Tierfreunde gewarnt haben, dass die Waschbären zum Problem werden, habe ich mich jahrelang nicht durchringen können, etwas gegen sie zu unternehmen. Sie haben jedes Jahr in unserem Pferdestall drei Junge auf die Welt gebracht, hatten traumhafte Bedingungen bei uns und haben sich weiter verbreitet.



Die Kleinen sind halt so niedliche Gesellen und ich hatte auch kein Problem damit, dass sie bei Tag und Nacht das Futter für die Vögel plünderten. Aber dann merkte ich an mehreren Anzeichen, dass ihre Menge unsere Biotope bedroht.
Wir freuten uns jedes Jahr, wenn Enten bei uns brüteten. Plötzlich wurden die Entennester, für die ich extra eine Insel auf dem vorderen Teich geschaffen hatte, ausgeräubert. Das war nicht der Fuchs, denn der schwimmt nicht durchs Wasser.
Ob sie viel Schaden an unserer Vogelwelt angerichtet haben, das weiß ich nicht. Ein ausgeräubertes Nest habe ich schon gesehen, aber ich habe nicht alle Vogelnester im Blick.
Was jedoch seit 2024 eindeutig ist: Wir sehen keine Igel und keine Eichhörnchen mehr direkt am Haus.
Und als ich dann statt der 3 plötzlich 5 junge Waschbären auf der Terrasse sah und dann mal hochrechnete, was das für eine weitere Geburtenzahl bedeuten würde, die unsere Biotope bevölkern würden, war ich schon bestrebt einzuschreiten. Und mit dem Befund, dass das Ohr meiner Jule nicht von einer Katze abgebissen worden war und ganz schlecht heilt, war ich überzeugt, einen Jäger einzuschalten.


In einer Woche haben wir dann 7 junge Waschbären gefangen. Ich wusste gar nicht, dass so viele bei uns waren. Die konnten auch nicht von einer Fähe (also Mutter) sein. Und von den alten wurde niemand gefangen. Wir werden deshalb weiterhin Nachwuchs haben.
Es ist schrecklich, wenn man so todgeweihte ganz drollige Gesellen vor sich hat. Man hat natürlich Mitleid und würde sie am Liebsten befreien, aber der Verstand muss siegen. Ich habe ihnen halt noch eine Henkersmahlzeit zukommen lassen. Aber gegen Tierversuche mit ihnen habe ich mich ausgesprochen.