
Bezüge zur Kunst
Unser Blickwinkel
Bisher dokumentierte ich unsere privaten Interessen am Hof, seinem Umfeld und den Tieren. Gleichzeitig waren wir schon immer und sind wir an Kunst interessiert. Wir hatten in Württemberg und Bayern gelebt und kannten eher die Kunstszene der alten Bundesrepublik.
In Sachsen lebten wir seit 1993 und da war für uns vieles fremd auch in der Kunstszene. Es war sehr spannend, da wir vieles neu entdecken konnten. Aber über unsere generellen Entdeckungen im Blick auf die DDR-Kunst will ich hier nicht berichten, sondern nur über den Bezug zur regionalen Kunst und den Künstlern, der durch den Hof entstand.
Im Rahmen der Suche nach einer weiteren Nutzung für den Hof kamen wir mit vielen Menschen zusammen, die ebenfalls historische Gebäude renovieren und große Gelände anlegen. Dabei trafen wir auch auf einige Künstler und Künstlerinnen.
Ich berichte hier zunächst von einer Initiative für Sächsische Künstlerhäuser, bei deren Start wir Anfang 2000 dabei waren. Danach schildere ich mit welchen Künstlern wir näher in Verbindung kamen und ich dokumentiere eine kleine Auswahl ihrer Werke, die sich bei uns auf dem Hof befinden.
Künstlerhäuser
Nach dem Einzug ins Haupthaus machten wir uns Gedanken hinsichtlich des Ausbaus und der Nutzung unserer weiteren Gebäude.
Da wir zwischenzeitlich viele Künstler und Künstlerinnen kennengelernt hatten, besuchten wir auch deren Ateliers und sprachen über deren und unsere Ideen für Nutzungskonzepte.
Es entstand die gemeinsame Idee, einen Verbund der Sächsischen Künstlerhäuser zu bilden und die Koordinierungsstelle in unserem Torhaus einzurichten.





Dazu gab es viele Sitzungen und es entstanden erste gemeinsame Präsentationen. Hier wird ein Flyer von 1,5 Meter Länge abgebildet und eine Broschüre, die wir damals selbst finanzierten.
Wir gründeten den Verein KulturGut Reinsdorf e.V., um bezuschussungsfähig zu sein. Es folgten Antragstellungen und Gespräche im Blick auf Zuschüsse mit den entsprechenden Ämtern.
Die Kulturlandschaft in Sachsen wurde in der Zeit gut gefördert. Selbst umfangreiche Baumaßnahmen zum Ausbau unserer Scheune für kulturelle Veranstaltungen und der Ausbau des Torhauses für die Einrichtung einer Koordinierungsstelle wären hoch bezuschusst worden. Wir spielten alles mit Hilfe eines Architekten und dem Amt für ländliche Neuordnung durch.
Allerdings hatten wir auch Bedenken. Und die wuchsen als wir realisierten, dass zur gleichen Zeit drei weitere Projekte für kulturelle Veranstaltungen in großen ländlichen Gebäuden im näheren Umfeld gefördert wurden und teilweise hinsichtlich ihrer Realisierung bereits weiter fortgeschritten waren als unser Vorhaben. Auch ließ sich die Koordinierungsstelle offensichtlich nicht vom Ausbau einer Ausstellungs- und Veranstaltungsstätte trennen, wodurch die Kosten in einem siebenstelligen Bereich anzusiedeln gewesen wären. Auch wenn dreiviertel der Summe gefördert worden wäre, hätte der Betrieb der Veranstaltungsstätte einiges erwirtschaften müssen, um den Rest der Kosten abzudecken.



Mir war völlig klar, dass ich die Bewirtschaftung einer Veranstaltungsstätte nicht neben meinem Beruf realisieren konnte. Ich hatte deshalb auch schon den Bedarf an einem Kulturmanager bzw. einer Kulturmanagerin ausgeschrieben und führte erste Bewerbungsgespräche.
Den Ausschlag für das Abbrechen all dieser Bemühungen gab ein Erlebnis an einem sonnigen Wochenende. Ich war in meinen Arbeitsklamotten unterwegs, um Bau- und Gartenarbeiten zu erledigen. Da fuhren gut gekleidete Personen auf den Hof und interessierten sich für das KulturGut. Mir wurde in dem Moment schlagartig klar, dass wir kein geruhsames Wochenende mehr haben würden, dass ich mich vom Stress im Beruf nicht mehr entspannen könnte, denn alle kulturellen Höhepunkte würden am Wochenende sein. 2005 hatte ich dann einen Herzinfarkt, der nur bestätigte, dass die Beendigung dieses Projektes die richtige Entscheidung war.
Individuelle Begegnungen
Der Serpentinstein, der neben unserem Hof abgebaut wird, ist nicht nur für Geologen interessant, sondern auch für Künstler und Künstlerinnen, die mit Steinen arbeiteten. Bei manchen von ihnen gab es auch mehrere Anknüpfungspunkte: Die Renovierung von alten Gemäuern, die Anlage von Außenflächen und dann halt auch die Kunst.
Thomas Pilz, der mit seiner Frau einen großen Hof bewohnt, um den herum sie einen märchenhaften Park angelegt haben, kam bei uns vorbei und brachte den Künstler Frieder Heinze mit, der ebenfalls einen großen Vierseithof bewohnt. Wir stiegen oft zusammen in den Steinbruch, um nach geeigneten Steinen zu suchen.


Da ich hier nur Werke präsentiere, die sich bei uns auf dem Hof befinden, kann ich hier nicht zeigen, was Frieder Heinze aus den enormen Felsbrocken gemacht hat, die er hier abtransportieren ließ. Ich kenne sie, habe aber keine Erlaubnis, sie zu zeigen.
Thomas Pilz versteht sich nicht als Künstler. Als praktizierender Zahnarzt hat er Anfang der 2000er Jahren gern Steinskulpturen als Hobby geschliffen. Diese zieren zusammen mit Skulpturen namhafter Künstler den Park des Ehepaares Pilz, den überwiegend seine Frau Heidrun gestaltet.
Steinskulpturen




Thomas Pilz überraschte uns mit Skulpturen, die er für uns fertigte. Die ersten waren aus Serpentinstein, aus dem schließlich die Basis unseres Hofs besteht. (Unter der Rubrik Natur wird der Serpentinit zudem ausführlich vorgestellt). Spätere arbeitete er auch Skulpturen aus dem Porphyr heraus. Hierbei handelt es sich ebenfalls um ein Gestein aus der Gegend, das auf dem Rochlitzer Berg abgebaut wird und aus dem unsere Fenster- und Türgewände bestehen daraus.
Eine seiner Serpentinstein-Skulpturen haben wir mit seiner Zustimmung abformen lassen. Sie wurde zum Grabstein für das Grab unserer 2019 verstorbene Tochter. Obwohl sie in Bayern gestorben ist, haben wir sie hier bei uns begraben lassen, wo sie sich wohlfühlte und auch das ein Torhaus hätte beziehen können.

Skulpturen aus Ton
Wir waren sofort von den Skulpturen, die Frieder Heinze entwirft und zusammen mit seiner Lebenspartnerin Claudia Rückert umsetzt, begeistert. Kinder sind ebenfalls spontan davon begeistert. Bei Erwachsenen ist das Echo eher geteilt. Jedenfalls gefallen sie uns und wir haben welche in Auftrag gegeben. Die zwei wichtigen stehen bei uns in Verbindung mit dem Licht in unserem Stall und mit dem Wasser in unserem Teich.
Hier wird die "Lichtfigur im Stall", unser "Engel" angebracht und kommt dann auch im Gesamtensemble zur Geltung. Teilweise wurde er ergänzt durch dazu passende kleinere Figuren.





In einem nächsten Schritt wollten wir unseren Teich mit Kunst krönen und haben dafür Figuren in Auftrag gegeben. Hier sieht man, wie die Spritzfigur eingesetzt wird, wie sie aus drei Öffnungen spritzt und wie sie im Ensemble des Teichs wirkt.




Die Skulpturen wurden auch anfänglich von neun kleinen Enten als Nachquartier genutzt. Weitere Hinweise gibt es unter der Rubrik Tiere.



Zu den Figuren wurden weitere aus der selben Werkstatt hinzugefügt, die sich im Umland an unterschiedlichen Standorten verteilen ließen.






Nachdem der Teich mehr der Natur überlassen wurde, fanden sich immer wieder andere Plätze für die Figuren. Im Winter auch gerne mal im Haus, dann auch mal wieder draußen mit anderen Umgebungen und anderen Spritzmöglichkeiten.
Hier ein paar Beispiele.




Gebrauchsskulpturen aus Ton


Die Bilder aus dem Stall zeigen deutlich, wie sich die Gebrauchsskulpturen von Claudia Rückert mit den Werken von Frieder Heinze verbinden.



Hier sieht man Claudia Rückert und eine kleine Auswahl von Gefäßen und Kerzenständern, die sie geschaffen hat und die sich in unseren Gemäuern befinden.


Bilder
Bei den Bildern, die bei uns hängen, gibt es keine Gewichtung hinsichtlich des künstlerischen Werts. Es ging uns immer um den Kompromiss zwischen der Gestaltung der Räume und dem spontanen Gefallen an den Exponaten, der geschlossen werden musste. Manchmal hängten wir auch Kitsch auf, um ihn später zu ersetzen.
Hier kann nicht alles dokumentiert werden. Viele Exponate liegen auch in unserem Bilderschrank und vieles, was an den Wänden hängt, wird hier auch nicht gezeigt. Ich stelle hier nur eine kleine Auswahl von uns wichtigen Malern vor.
Holger Koch
Holger Koch kennen wir nicht persönlich. Ich füge ihn deshalb hier ein, weil wir von ihm als lokalen Künstler aus Freiberg unsere ersten drei Bilder kauften, die den Aufgang zum ersten Stock im Haupthaus zieren. Hier eine Auswahl. Mehr über Holger Koch kann erfahren werden unter Originale - Holger Koch (holger-koch.net).



Frieder Heinze
Bei Frieder Heinze ist das anders. Ihn und seine Lebensgefährtin Claudia Rückert besuchten wir oft und die beiden uns auch. Auf deren Weihnachtsmarkt und auf seinen Ausstellungen fehlten wir fast nie. Hier ist nun nicht die Stelle, unseren privaten Kontakt zu dokumentieren, sondern es geht um seine Kunst. Ich dokumentiere aber nicht sein unendliches Werk, sondern nur Exponate, die sich in unseren Gebäuden befinden und davon auch nicht alle.
Hier sehen wir ihn hier in seinem Atelier und dann in Zeitschriftenartikeln.

Offensichtlich hatte ich auch Kollegen und Kolleginnen angesteckt und wir organisierten 2007 eine Ausstellung an unserer Fakultät Soziale Arbeit der Hochschule Mittweida in der damaligen Außenstelle Roßwein.


Nun aber zum Kern dieses Teils der Präsentation auf der Website. Es sollen ein paar der Exponate vorgestellt werden, die sich in unseren Gemäuern befinden.
Dabei haben nicht alle Exponate die gleiche Bedeutung. Die beiden folgenden Bilder sind mit einer handschriftlichen Widmung für uns versehen.


Darüber hinaus haben wir vor allem Drucke aus verschiedenen Phasen seines Schaffens bei uns hängen. Im Folgenden dokumentiere ich nur ein paar Beispiele, die seine Formenvielfalt, aber auch sein Farbenspektrum zeigen sollen.






Dass es sich bei Frieder Heinze um einen bedeutenden Vertreter der Kunst schon zu DDR-Zeiten handelt, der seine Bedeutung bis heute behaupten konnte, kann nachgelesen werden. Man muss nur seinen Namen im Internet eingeben. All diese Hinweise führe ich hier jetzt nicht auf, aber einer ist mir besonders wichtig. Er ist bekannt durch den Handstreich, den 1. Leipziger Herbstsalon mit eröffnet zu haben. Da wurde in Leipzig eine nicht angemeldete Ausstellung zur Messezeit in DDR-Zeiten durchgeführt (Hinweis: Der "1. Leipziger Herbstsalon“ | Autonome Kunst in der DDR | bpb.de).
Karlheinz Münzner
Von Karlheinz Münzner ist auf der Website zu unserem Hof schon einiges zu sehen. Er hat uns die Freude gemacht, dass er unseren Hof zweimal gemalt hat. Ich erlaube mir die Redundanz und zeige nochmals beide Bilder.

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Bei diesem Bild können nur Eingeweihte erkennen, dass links unten mit zarten Strichen die Skizze einer Katze angedeutet wurde. Ich wollte eine auf dem Bild haben und der Künstler fand diesen Kompromiss, um den Gesamteindruck nicht zu stören. (Der Druck von der Katze stammt natürlich auch von ihm.)

Auf einem späteren Bild ist die Katze rechts vorn deutlich zu sehen und es ist sogar noch ein Pferd dazugekommen.
Nun sind er und seine Frau von unseren Katzen auch sehr verwöhnt worden. Vielleicht hat er deshalb - entgegen seiner üblichen Motive - auch mal Katzen gemalt. Zwei entsprechende Exponate hängen bei uns.




Karlheinz Münzner ist bekannt für seine Holzschnitte, von denen wir auch schon einige erworben und kleinere als Geschenk bekommen haben. Wie hier zu sehen ist, hat er auch sein Kredo in Holz geschnitten und gedruckt.








Darüber hinaus ist er bekannt für seine kubistisch anmutenden Gemälde von Gebäuden, von denen wir schon ein paar unser Eigen nennen dürfen.
Hier zeige ich eine begrenzte Auswahl von beiden Seiten seines Schaffens. Es handelt sich um Exponate, die bei uns im Torhaus hängen.


Karlheinz Münzner hat keinen eigenen Internetauftritt, aber durch verschiedene Ausstellungen, auf die im Internet hingewiesen werden, kann man doch mehr über ihn und sein Schaffen erfahren; siehe z.B.:
„Häuserlandschaften – Malerei“ 47. Kunstausstellung des „ost-west-forum Gut Gödelitz e. V.“ mit Arbeiten des Künstlers Karlheinz Münzner - Gut Gödelitz (gut-goedelitz.de)
Münzner, Karlheinz - Sammlung "Erzgebirgische Landschaftskunst" (erzgebirgische-landschaftskunst.de)
Detlef Lieffertz
Auch Detlef Lieffertz gehört zu unserem Bekanntenkreis. Ihm gehört zusammen mit seiner Frau Hella auch so ein alte Hof und insbesondere die älteste Scheune Sachsens.


Auch Detlef Lieffertz ist kein Unbekannter in der Kunstlandschaft. In seiner unnachahmlichen Art fügt er Versatzstücke zusammen und überdeckt etwas, um anderes hervorzuheben. Auf verschiedenen Internetseiten kann man mehr über ihn erfahren; siehe z.B.:
detlef lieffertz
Ausstellungen-Texte (lieffertz.de)
Detlef Lieffertz | Galerie Diede
Detlef Lieffertz | Galerie Koenitz (galerie-koenitz.de)
Er hat uns die Freude gemacht, ein Bild unserer Tochter Alexandra anzufertigen als sie noch lebte und später ein Bild unseres Sohns und seiner Frau. Ich zeige hier zwar alle drei Bilder, aber sie befinden sich nicht alle bei uns, da wir sie logischerweise verschenkten. Nur das erste Bild unserer Tochter Alexandra kehrte nach ihrem Tod 2019 zurück und hängt nun bei uns im Torhaus. Sonderbarerweise hat das Bild im Gegensatz zu den beiden anderen vom Sohn und der Schwiegertochter so eine Unschärfe, wie wenn sie nicht mehr ganz real ist.



Reminiszenzen
Schwäbische Alb
Dass wir aus Württemberg kommen, dann mehr als 10 Jahre in München lebten, fördert auch Reminiszenzen. Und ein paar Bilder zeugen davon.
Ich bin auf der Schwäbischen Alb geboren und in meiner Heimatstadt Herbrechtingen hatte Otto Neubrand (1911-1975) einen Namen als Heimatmaler (siehe: neubrand maler schwäbische alb - Suchen Bilder (bing.com).
Von diesem Maler habe ich nach dem Tod meines Onkels mehrere Drucke und durch den Tod meiner Eltern ein Gemälde vererbt bekommen.
Ich zeige hier einen Druck, aber insbesondere das Gemälde, bei dem es sich um ein Spätwerk wenige Jahre vor seinem Tod handelt. Keine Ahnung warum, aber es ist für mich ein wichtiges Bild.


Bei einem Bild von Erwin Pommerenke habe ich lange überlegt, ob ich es hier in die Dokumentation aufnehme. Bei Pommerenke handelt es sich um keinen bekannten Künstler. Im Internet ist fast nichts über ihn zu finden.
Aber ich bin mit seinem Sohn, der ebenfalls gut malen konnte, aufs Gymnasium in Giengen gegangen. Und das Bild stellt die Innenstadt von Giengen dar.
Zudem habe ich das Bild von einem Jugendfreund geschenkt bekommen.
Aufgrund all dieser Bezüge hat es einen Platz in meinem Arbeitszimmer bekommen und deshalb wurde es doch in die Dokumentation aufgenommen.

Bayern
Bayern ist vertreten durch nicht verkitschte Tier- und insbesondere Kuhbilder von Stefanie Discherl (siehe: www.Stefanie-Dirscherl.de)
Wir haben viele Drucke von ihr. Besonders mit dem Torhaus verbunden sind allerdings ihre Kühe. In einer gut eingepassten Nacharbeitung eines ihrer Werke, das wir vom früheren Freund unserer Tochter bekommen haben, schauen sie über die Übernachtungsgäste im Schlafzimmer der Torhauses.

Darüber hinaus...
Mit all meinen Hinweisen auf vordergründig regionale Kunst wird deutlich, dass sie weit darüber hinausweisen kann. Wir hatten halt Glück bereits in unserem Umfeld auf Künstler zu stoßen, deren Arbeiten uns gefallen, die aber auch nicht unbedeutend sind. Mir wurde das im Museum der bildenden Künste Leipzig deutlich als wir mit unseren Freunden Heinze und Lieffertz auf den Ausstellungsleiter trafen und ein Gespräch mit dem weltbekannten chinesischen Künstler Ei Weiwei führten.


Und was ist mit Deko ?
Aber ist nicht alles, was wir an unseren Wänden hängen und bei uns stehen haben, nicht einfach Dekoration? Bezogen auf eine Wohnung konzipiert man doch keine Kunstausstellung. Und bei uns lagern auch noch Bilder und Grafiken in einem Bilderschrank, wo wir nicht wissen, wo wir sie hinhängen sollen. Die Räume sollen halt gut aussehen.
Und dann haben wir in der Kultursendung Aspekte in 2024 auch noch erfahren, dass die Grenzen zwischen Kunst und Kitsch fliesend sind (Kitsch! Warum wir ihn hassen - und lieben. - ZDFmediathek).
Also traue ich mich auch Beispiele weiterer gelungener Dekorationen einzufügen, bei denen kein ausgewiesenes Kunstwerk beteiligt ist. Dekoration ist nach Duden eine Ausschmückung, künstlerische Ausgestaltung eines Raumes oder Gebäudes generell oder für einen bestimmten Anlass. Mit den Dekorationskünsten meiner Frau könnte ich jetzt hunderte Seiten füllen.
Zwar habe ich viel fotografiert, jedoch nie etwas systematisiert und stehe am Anfang, um auch hinsichtlich der Deko wie bei den Pflanzen herauszufinden, was wir alles angeschafft haben.
Deko draußen - in der Nacht
Über die Gestaltung des Teichs und verschiedene Skulpturen in der Landschaft wurde ja schon an passender Stelle berichtet. Manche Deko gibt es auch nur zu besonderen Anlässen und manche verschwindet für immer.

Es ist einladend, wenn um die Weihnachtszeit in der Toreinfahrt ein Herrnhuter Stern und andere Sternchen leuchten und aus den Fenstern noch etwas blinkt.



Im Sommer reichen die Kugeln im Innenhof, die im Winter bei wenig Sonne nicht lange leuchten.
Im Winter darf es mal mehr sein, aber nicht übertrieben, wie man es heutzutage manchmal sieht. Bunt und blinkernd und mit Rentieren und Engeln - das geht zu weit.

Deko draußen - am Tag
Um den Hof sind es einfach nur Gegenstände, die an eine Stelle gut hinpassen und wirken. Wie z.B. der hölzerne Fisch, der über dem Teich schwebt, der Gänsehals, der aus dem Buchsbaum herausschaut oder die Putte, die im Winter zwischen Holzblöcken gut ausschaut. Da gibt es kein Konzept. Das ist Intuition.



Steinornament - viel Mühe, aber verschwunden
Ganz anders war es mit einem Ornament. Im Herbst 2017 hatte ich mal überraschend Zeit und gönnte mir die Spielerei vor der Haustüre mit Steinen ein Ornament zu gestalten. Offensichtlich war unser Kater Giorgio im Entstehungsprozess über Tage immer dabei, was ich gerade erst hinterher feststelle.






Leider ist dieses Produkt meiner mühevollen Arbeit für immer verschwunden als wir den Hof pflastern ließen.
Deko drinnen
Der Stall liefert auch ohne viel Deko schöne Bilder. Mit Deko natürlich noch mehr.





Bei der Deko habe ich genauso die Übersicht verloren wie bei den Pflanzen. Ich habe ja auf der Website schon einiges einfließen lassen, aber erst 2024, d.h. fast nach einem Jahrzehnt im Ruhestand gehe ich auf die Suche nach dem, was wir alles zusammengetragen haben.
Meine fotografischen Impressionen sind spontan.
Ich sehe eine verwelkende Blume zwischen Lampen vor einem Kunstwerk. Daneben eine Mischung aus einer verwegenen Skulptur einer Kuh mit Stöckelschuhen vor einer Maske, die meine Frau gestaltet hat und daneben eine Uhr aus Muranoglas, die wir aus Italien mitgebracht haben.


Wer diesen Weg mit mir mitgehen möchte kann da noch ein paar konventionelle wie sonderbare Konstellationen entdecken.


Wer denkt in unserem Ensemble an so viel Metall? Ein ganzes Fenster im Stall ist voll von Metallfiguren. Daneben steht dann am nächsten Fenster wieder eine Katze, die ein Freund aus sehr unterschiedlichen Materialien gefertigt hat.
Und jetzt hat meine Frau mir einen Rigel davor gesetzt, dass ich noch mehr ins Detail gehe.
Zinnsoldaten
Meine eigenen Spielereien darf ich natürlich zeigen. So hatten wir uns vor Jahren mal das Nachspielen der Völkerschlacht zu Leipzig angesehen und ich entwickelte die Idee, mir die Zinnsoldaten zu den Hauptkontrahenten zu kaufen.
Die Völkerschlacht bei Leipzig fand vom 16. bis 19. Oktober 1813 statt (Völkerschlacht bei Leipzig – Wikipedia). Sie wird jedes in der Zeit Jahr nachgestellt. An einem solchen Ereignis, bei dem man grandiose Fotos schießen kann, habe ich mich entschlossen, Zinnsoldaten zu den hauptsächlich beteiligten Kriegsparteien zu erwerben.
Von West nach Ost ausgerichtet stehen hier die Truppen von Napoleon mit seinen Verbündeten. Da sind meine Heimaten vertreten: Württemberg, Bayern und Sachsen. Allerdings wechselten die Sachsen noch rechtzeitig zu den Siegern und marschierten am Ende bei Preußen, Russland, Österreich und Schweden mit.









Die entsprechenden Figuren und dann noch in der entsprechenden Größe und Qualität zu erwerben, war außerordentlich schwierig. Ich habe viele Jahre recherchiert. Bis heute bin ich mir nicht sicher, ob alles hinsichtlich der Historie stimmt. Ich befürchte die sächsischen Truppen sind nicht vertreten und eine nicht zugehörige Truppe sowie italienische Reiter sind mit eingekauft worden.
Dennoch habe ich mal abgeschlossen. Die vielen anderen Zinnfiguren, die ich gekauft habe, blende ich hier aus. Nur eine Figur, die von den Gräueln des Krieges Zeugnis ablegt, will ich hier noch einfügen.
Belebte Dekoration
An das Ende möchte ich wiederum spontan entstandene Bilder stellen, die jegliche gestellte Dekoration in den Schatten stellen. Unsere Kater saßen gern in der Küche, in der es halt Essen gibt. Und dann auch oberhalb des Herds auf dem Kühlschrank, wo sich eine Holzfigur und ein paar andere Figuren befanden. Diese Dekokonstellation kann kaum übertroffen werden. Nichts davon ist gestellt. Das alles konnte ich zufällig festhalten.

Farin mit Skulpturen meiner Frau.

Giorgio inmitten von zufällig passender Dekogegenständen.