
Haupthaus
Erwerb des Hofs und Renovierung des Haupthauses
Wir erwarben den Hof und ca. 2 Hektar umgebende Fläche im Jahr 1999. Bei einer der ersten Begehungen mit unserem Sohn sah das Anwesen aus Sicht der Straße folgendermaßen aus:

1999 - stark renovierungsbedürftig
Zum Haupthaus, in das wir ziehen wollten, gab es nicht mal einen Plan. Dieter Maier, der uns den Hof vermittelt hatte, vermaß erst mal das Haus und erstellte einen Plan.


Damit wurde auch gleich die Dimension des Unterfangens deutlich: Mit dem Erdgeschoss und dem ersten Stock (ohne dass Dachboden, Keller etc. gerechnet werden) kommt man locker auf 400 Quadratmeter Wohnfläche, die zu renovieren waren.
Und das Haus war extrem renovierungsbedürftig:
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Das Dach musste neu gedeckt werden.
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Zwar existierte zwar eine meterdicker Wand aus Naturstein im Erdgeschoss, allerdings musste die darauf aufbauende Holzständerkonstruktion teilweise verstärkt und insgesamt gedämmt werden.
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Aufgrund maroder Deckenbalken mussten teilweise Stahlträger eingezogen werden.
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Sehr kleine Stallfenster und Türen mussten vergrößert werden und insgesamt mussten alle Fenster und Türen neu eingebaut werden.
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Alle Leitungen für Strom, Wasser und Abwasser mussten neu verlegt werden.
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Es musste eine Kläranlage geschaffen werden.
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Da nur wenige Öfen für die Heizung mit Holz und Kohle vorhanden waren, musste eine Gasheizung in allen Räumen installiert und ein Tank für Flüssiggas in der Erde versenkt werden.
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Fußböden mussten gedämmt und neu verlegt werden.
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Alle Innenwände mussten von Zementschichten befreit und mit einem Lehmputz versehen werden, damit die Wände atmen konnten.

Die beiden Bilder dokumentieren, dass das Haus teilweise einer Ruine glich. Im Stall wurden die Türe und die Fenster vergrößert und der Boden aufgegraben, um Leitungen und Rohre zu verlegen.
Zwischen dem Erdgeschoss und ersten Stock war die Decke offen, weil ein Stahlträger eingefügt werden musste.
Die Wände waren abgehackt bis auf ihre Substanz an Natursteinen oder Ziegel.

Wir waren unter Zeitdruck, denn wir mussten es in der Zeitspanne von einem Jahr einzugsreif fertigstellen, weil wir unseren Mietvertrag für das Haus, in dem wir wohnten, bereits gekündigt hatten.
Wir schafften den Umzug mit Mühe. Nicht alle Renovierungsschritte konnte ich dabei akribisch dokumentieren. Aber wir können jetzt anhand von Bildern vorher und nachher vergleichen.
2000 - Einzug
Wir haben es tatsächlich in einem Jahr geschafft, dass aus der teilweisen Ruine ein stattliches Wohnhaus wurde, in das wir einziehen konnten. Oben haben wir den Durchbruch zwischen dem späteren Esszimmer und dem darüber liegenden Arbeitszimmer gesehen. Wir sehen nun die Bilder danach. Nach dem Durchbruch entstand unten ein gemütliches Esszimmer und oben ein geräumiges Arbeitszimmer.


Unter dem gestampften Lehmboden des zuvor als Ruine gezeigten Stalls wurden viele Leitungen und Rohre verlegt, die später das Gesamtgebäude ver- und entsorgten. Wir nennen den Raum auch heute noch "Stall" obwohl aus ihm ein ansehnlicher Raum mit einem offenen Kamin geworden ist, in dem viele Personen Platz finden.

Wir weihten den Raum 2000 zu meinem 50. Geburtstag ein. Neben Freunden, Freundinnen und Bekannten luden wir die beteiligten Handwerker und Handwerkerinnen, die alten Nachbarn und Nachbarinnen aus Rudelsdorf, wo wir zuvor wohnten, und die neuen aus Reinsdorf ein. Wir feierten mit mehr als 60 Personen im Stall. Ein paar unserer Handwerker machte Musik und meine Frau legte eine Tanzeinlage ein. Wir waren glücklich, dass dieses Wagnis gelungen ist.

Zum "Stall"
Bleiben wir mal beim dem Raum, den wir Stall nennen. Er ist einfach eine Besonderheit geworden und alle, die uns besuchen, sind von ihm beeindruckt. Wir haben in seine Ausgestaltung viel Mühe investiert. Es sollte nicht nur ein großer Raum sein. Aber man hat ja auch keine Erfahrung mit so großen Räumen und muss dazulernen.


Ein offener Kamin war mein Traum, der musste unbedingt sein, aber der war nicht so einfach zu haben. Natürlich musste er aus Serpentinit sein, aus dem auch die meterdicken Wände des Haupthauses gebaut wurden. Das ging klar. Aber dann stand die Genehmigung durch den Schornsteinfeger an. Das Problem war die Luftzufuhr. Letztlich wurde er genehmigt mit der Auflage, dass über den mehr als 150 Quadratmeter großen Raum hinaus auch noch die Tür zum Flur offen sein musste, damit er genügend Sauerstoff einziehen kann.
Um im Stall mit mehreren Personen essen zu können, hatten wir drei Tische gekauft, an denen man separat sitzen kann. Wenn alle drei aneinandergeschoben werden, bilden sie eine Tafel. Für diese Tafelversion fanden wir lange Zeit keine richtige Beleuchtung. Wir probierten mehrere Lampen aus, aber das befriedigte uns nicht.
Der Künstler Frieder Heinze sah sich die Tafel an an sagte: "Ich mach Euch da was." Er wusste, dass meine Frau schon immer die schwebenden Engel aus dem Erzgebirge liebte. An sie angelehnt, aber dann doch in seiner unvergleichlichen Art realisierte er für uns eine Lampe mit 11 besonderen Lichtern, die wir auch noch dimmen können.
Seitdem hängt dort ein seltsames Wesen über unseren Gästen in unserem Stall und beleuchtet sie.

Weitere Räume im Haupthaus
Und wenn ein einzelner Raum noch so dekorativ ist, wenn man ein ganzes Haus bewohnen will, reicht das nicht. Wie jede Wohnung verfügt auch unser Haus über eine Küche, ein Esszimmer, ein Wohnzimmer, ein Schlafzimmer und ein Bad. Darüber hinaus auch noch über ein Ankleidezimmer, ein Gästezimmer, ein großes Arbeitszimmer und ein kombiniertes Arbeits- und Fernsehzimmer.
Ich zeige jetzt mal Bilder, die belegen, dass wir in einem ganz normalen Haus leben. Allerdings muss zugegeben werden, dass es hinsichtlich des verfügbaren Raums schon großzügig ist.
Küche, Esszimmer, Wohnzimmer



Schlafzimmer, Bad, Ankleidezimmer



Dass dieses Bad so großzügig werden konnte, erreichten wir dadurch, dass wir Wände entfernten und eine zusätzliche Wand für die Dusche einzogen. Aber nicht nur an dieser Stelle vergrößerten wir Räume.
Das Schlafzimmer hätten wir größer machen können. Auch hier hätten wir eine Wand entfernen können. Aber weil meine Frau schon immer ein Ankleidezimmer wollte, ließen wir den schmalen Raum daneben dafür bestehen.
Ich zeige das (wie auch andere) Zimmer im vollen Nutzungszustand und nicht extra aufgeräumt. Schließlich soll man sehen, dass hier gewohnt wird.

Fernseh- und Gästezimmer


Auch das Arbeitszimmer meiner Frau, das wir zum Fernsehen nutzen, bestand ursprünglich aus drei Räumen zwischen denen wir die Wände entfernten. Wir vermuten, dass dies ganz eng geschnittene Gesindekammern waren, gerade mal für ein Bett und eine Ablage.
Bei dem damals als Gästezimmer ausgebauten Raum beseitigten wir nur eine Zwischenwand und beließen einen kleinen Raum als Abstellkammer. Dadurch entstand eine schöne Nische. Heute, nach dem Ausbau des Torhauses, ist dieses Gästezimmer ungenutzt.
Flure, Treppen und Keller
Bei einem so großen Haus gibt es natürlich viele Flure und Treppen. Nicht alle sind gleich sichtbar, aber die jeden Tag begangen werden, müssen auch gestaltet werden. Ich zeige hier ein paar Beispiele, die mit Bildern und historischen Utensilien versehen wurden.





Eigentlich ist ein Keller nicht vorzeigenswert. Unserer hat allerdings eine Besonderheit. Es musste eine Luftzufuhr für die Heizung eingerichtet werden. Diese wurde von unseren Katzen entdeckt und genutzt. Ich habe ihnen den Ein- und Ausgang zusätzlich mit einer kleinen Leiter erleichtert. Dadurch können sie jederzeit ins Haus und hinaus ohne uns zu bemühen, was zu Zeiten als wir 14 Katzen hatten, eine große Erleichterung für uns war.


Das Bild zeigt Farin, wie er den Zugang ins Haus vor einem fremden Kater bewacht. Denn auch fremde Katzen gehen natürlich dem Katzenweg nach, der ins Haus führt und tauchen dann auch manchmal an den Futternäpfen auf, um gleich wieder panisch im Keller zu verschwinden, wenn sie uns wahrnehmen.
Im Haus haben wir einen separaten Raum für das Katzenfutter, in dem ein spezielles Bild darauf hinweist.
Gut, in dem Raum befindet sich auch noch eine Waschmaschine, ein Trockner und diverse Putzutensilien, aber es ist der Raum, der im Namen den Katzen gewidmet ist.

Immer wieder Erneuerungen
Was nach einem Einzug zunächst fertig erscheint, kann aber nicht ewig so bleiben. In mehr als 20 Jahren wurden die meisten Räume verändert. Sie erhielten eine andere Farbe, es wurden Möbel ausgewechselt, neue Bilder aufgehängt etc. Das kann hier nicht alles dokumentiert werden. Ich will nur ein paar Beispiele zeigen.

Zunächst hatten wir dem WC im Erdgeschoss keine besondere Bedeutung zugemessen. Man sollte halt nicht in den ersten Stock rennen müssen, wenn man im Stall oder der Winterstube gemütlich zusammensaß. Das WC war gleich im Erdgeschoss um die Ecke. Aber vorzeigbar war es nicht. Deshalb gibt es auch kein Bild davon.
Nach Jahren richteten wird es dann doch ordentlich her. Wie ließen es neu fliesen. Alles in schwarz und weiß. Und dann suchen wir auch noch eine besondere Lampe. Die Designerlampe mit den drei Fliegen fanden wir passend. Und dazu kamen auch die schwarzen und weißen Schäfchen für die Seife und die passenden Handtücher. Jetzt stimmte für meine Frau wieder alles.
Danach bekam das Arbeitszimmer meine Frau, das wir auch als Fernsehzimmer nutzen eine völlig neue Farbgebung und einen ganz anderen Charakter. Nicht nur die Wände wurden neu gestrichen, wir kauften auch neue Möbel, weil unsere Katzen sie ruiniert hatten, und es wurden andere Bilder aufgehängt. Die Bilder zeigen eine deutliche Veränderung des gleichen Raums.


In meinem Ruhestand nahm ich mir dann endlich mein Arbeitszimmer vor. Ich entfrachtete es von unnötigen Ordnern und Zeitschriften und gab ihm einen grünen Anstrich, der es gemütlicher erscheinen lässt. Der über 70 Quadratmeter große Raum bestand ursprünglich aus drei Räumen, die wir zu einem zusammengeführt haben. Dennoch unterscheide ich noch heute zwei Teile.


Hier sehen wir den gemütlichen Teil, sozusagen die Bibliothek mit Ofen und bequemen Möbeln. Und daneben den eher technisch geprägten Teil mit Computer, Drucker, etc.
Veröffentlichung
2010 hatten wir schon mal die Gelegenheit, die Ausbaustufe unseres Hofs in einem Buch von Elke Börner auf mehreren Seiten vorzustellen. Eine Detailansicht aus unserem "Stall" mit einer "Leuchtfigur" des Künstlers Frieder Heinze ziert sogar das Cover des Bandes.
Danach hat sie uns immer wieder in ihre Bände aufgenommen.
Hier mag erst mal der Hinweis auf den ersten Band genügen.
Hinweis auf diesen Band:
Börner, Elke (2010): Refugien im Osten, Wallbach (VLC); ISBN: 978-3-00-032493-2).
Weitere Hinweise unter:
